Island2013



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Tag 8 Die lange Fahrt

18.07.2013 20:00

Nach unserem zwei tägigen Aufenthalt in der Region rund um Thingvellir galt es, eine komplett andere, noch wildere Region Islands anzusteuern. Die 500 km lange Fahrt führte uns in die Westfjorde am nordwestlichen Ende der Insel. Pünktlich um neun Uhr war das Frühstück beendet und alles verpackt. Es ging zunächst zurück in Richtung Reykjavik, erkennbar daran, dass die Straßen voller wurden. Außerdem belagerten die ständig auf der gesamten Insel angedrohten Geschwindigkeitsblitzer nun wirklich die Straße und verpufften nicht nur in leere Drohungen. Vorbei an der Hauptstadt fuhren wir durch einen Tunnel, welcher unter einem Fjord hindurch führte und so ein zeitraubendes umfahren unnötig machte. Das Interessante an diesem Tunnel war die Tatsache, dass der größte Teil direkt in den Fels gesprengt wurde und am tiefsten Punkt 165 m unter dem Meeresspiegel verlief, was enorme Gefälle und Steigungen im Tunnel mit sich führte. Je weiter wir gen Norden fuhren, desto karger, wilder, aber auch malerisch schöner wurde die Landschaft, welche wir beim Umfahren der einzelnen Fjorde zu sehen bekamen. Kleine und große Wasserfälle schossen die steilen Felswände hinunter und man hatte das Gefühl, der Berg blute aus. Grasgrüne Flächen der unzähligen Flußdeltas wechselten sich mit den trostlosen steinigen Mondlandschaften der Hochebenen ab, auf welchen es bisher nur vereinzelt Moosen gelungen ist, die Flächen zu besiedeln. Trotz dessen findet man nicht selten meterhoch aufgeschichtete Steintürme welche von Isländern oder einzelnen, Einsamkeit suchenden Wanderern aufgeschichtet wurden. Diese Türme sind neben der schmalen Straße das einzige Menschengemachte und sollen die Trolle besänftigen, welche Laut der Legende des Nachts in den Bergen herumstreifen. Gegen späten Nachmittag erreichten wir das kleine Dorf Bildudalur, welches zwischen steilen Berghängen und dem Arnarfjördur, dem zweitgrößten Fjord Islands errichtet wurde. „Kleines Dorf“ ist hier in Deutschen Maßstäben zu betrachten, da das Dorf mit seinen ca. 168 Einwohnern ein Mittelzentrum im spärlich besiedelten Nordwesen Islands ist. Nach dem Beziehen der Zimmer erfolgte eine Unterrichtsstunde zum Thema Aluminium. Vortragender war hier Martin Botz. Nach einem sehr guten Abendessen, wie immer liebevoll zubereitet von Arnd Opel und Konrad Oswald beendeten wir den Tag mit einem Bier in der örtlichen Kneipe.