Nach der zweiten vollwertigen "Nacht" in Island, welche eher aus einem leichten Dämmern zwischen 1 und 3 Uhr bestand, starteten wir den Tag um 09:00 Uhr mit einer weiteren Unterrichtseinheit zum Thema "Volkswirtschaftliche Gesamtsituation Islands und die Auswirkungen der Wirtschaftskrise von 2008 auf das Land". Vortragender war Daniel Mittelstädt, der die Problematik der Abhängigkeit Islands vom Import wichtiger Stoffe, wie Treibstoff oder verschiedener Grundnahrungsmittel sowie der Gefahr einer hohen Inflation und eines zu großen Bankensektors darstellte. Herausgearbeitet wurde aber auch das Potential Islands in den Bereichen Fischfang Energiewirtschaft/Aluminiumproduktion und Tourismus. Daran anschließend wurde in einer Diskussion mit vorrausgegangener Recherche über das Bildungssystem Islands lebhaft diskutiert. Vom 1. bis zum 6. Lebensjahr Vorschule, 7.-16. Jahr Gesamtschule, 17.-20. Jahr freiwillige weiterführende Schule ( Abitur) mit anschließendem Studium. Dies zeigt wie unterschiedlich das isländische System gegenüber dem deutschen, dreigliedrigen System ist und welches Potential in der Ausarbeitung von Vor- und Nachteilen steckt.

Nach einem sättigendem Frühstück begaben wir uns zu unserem ersten Tagesordnungspunkt, dem Marine Research Institute. Dies führte uns von unserer Herberge in das Herz von Reykjavik. Vorbei an der indischen und chinesischen Botschaft, verschiedenen Kunstwerken bis zur architektonisch hervorstechenden Oper. Direkt gegenüber erläuterte Jòhann Sigurjónsson, der Gerneral Direktor des Instituts, die Aufgaben und Forschungsschwerpunkte des Marine Research Institutes. Dieses beschäftigt sich mit den Fischbeständen und den Fangquoten sowie die Ursachen deren Veränderungen. Fischfang ist nach wie vor eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes (Fisch macht 40% des Außenhandelsvolumens Islands aus).

Im Anschluss an diesen Vortrag erfolgte eine kleine Mittagspause in der Fußgängerzone. Punkt 14:00 Uhr begann Arnd Opel mit seinem Vortrag über die mathematische Simulierung des Verhaltens von Fischbeständen den studentischen Nachmittag. Darauf folgte eine Gruppenarbeit über die Gründe der Besiedlung Islands, der Herrschaft der norwegischen Krone über Island und über die Ursachen des Natobeitritts.

21:30 begann unser Flug in München. Mit 20-minütiger Verzögerung erreichten wir 23:50 Ortszeit (2h Zeitverschiebung) Kevlavik Airport. Von da aus ging es 30km  mit dem Bus nach Reykjavik ins Hostel. Nach einem Ankunftsbier ging der Tag dann auch zu Ende.

So, nun geht es los!